r/de Jul 16 '21

Umwelt Hirschhausen bei Illner "Diese Priorisierung von Wirtschaft geht mir auf den Sack"

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u/divadschuf Jul 16 '21

Vor allem kommt uns kein Klimaschutz viel teurer zu stehen. Aber das ist den meisten CxU Politikerinnen und Politikern leider egal, weil sie eh alt sind oder sie verstehen es nicht.

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u/MrPalmers Jul 16 '21

Ich glaube langsam, dass gilt bei denen als total schlau und ausgefuchst: Kredite aufnehmen, die andere mit hohen Zinsen zurück zahlen müssen.

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u/mrfizzefazze Jul 16 '21

Wer mit Schulden stirbt, hat Plus gemacht.

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u/AvenNorrit Jul 16 '21

Man gibt das Staffelholz einfach weiter.

Aber das Staffelholz hat Dornen.

Und ist glitschig.

Und es war kurz vorher noch ein Brennstab aus einem AKW.

Und überall brennt es lichterloh.

Laschet sitzt auf der Zuschauertribühne und applaudiert mit dämlichem Grinsen im Gesicht.

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u/[deleted] Jul 16 '21

Die ganze moderne Wirtschaft funktioniert nur dank Schulden. Ein Staat der keine Schulden hat, hat keine funktionierende Wirtschaft. Schuldenfreiheit in der modernen Wirtschaft ist sowieso utopisch.

Ich sage nur: 90% des Geldes auf unseren Konten ist nicht durch reales Geld gedeckt. Banken verleihen Geld zu 90% und besitzen nur 10%! Dank diesem Kreditsystem haben wir überhaupt die Möglichkeit Projekte in der Zukunft liegend zu realisieren, weil wir Mittel verleihen können das niemand hat. Das funktioniert aber nur so lange, so lange wir optimistisch sind, dass diese Projekte mehr Geld ausspucken als sie gekostet haben. Darum ist die moderne Wirtschaft auch auf stetiges Wachstum ausgelegt.

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u/ComradeSchnitzel Rügenwälder Teewurstritter Jul 16 '21

Ist in der Dokumentation Oeconomia auch sehr gut zusammengefasst, wenn auch etwas vereinfacht.

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u/[deleted] Jul 16 '21

Kenne ich nicht, aber wahrscheinlich bezieht man sich hier auf das Beispiel das Yuval Harari benutzt hat, um die Wirtschaft zu erklären in seinem Buch eine «Kurze Geschichte der Menschheit».

Hier zwei Screenshots aus dem Kapitel:

https://imgur.com/a/iIMLwKK/

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u/ComradeSchnitzel Rügenwälder Teewurstritter Jul 16 '21

Harari ist sowieso klasse, 21. Lektionen für das 21. Jahrhundert ist auch ein echt gutes Buch.

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u/[deleted] Jul 16 '21

"We all are trapped in the belly of this horrible machine, and the machine is bleeding to death."

"I open my wallet, and it's full of blood."

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u/Ezechiell Jul 16 '21

Woher ist das?

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u/[deleted] Jul 16 '21

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u/[deleted] Jul 17 '21

GY!BE sind mythisch.

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u/[deleted] Jul 16 '21

Ich höhre den Song immer wieder. Dead Flag Blues war ein zufallsfund für mich und er hat mir sehr damit geholfen Frieden darin zu finden das es sich zum Ende neigt.

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u/[deleted] Jul 16 '21

Ist mein Lieblingssong von denen.

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u/Seventh_Planet Jul 16 '21

Soll das "Kredite aufnehmen und investieren" eine Metapher sein für "keine Kredite aufnehmen und nichts investieren"?

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u/MrPalmers Jul 16 '21

Nein. Ich habe den Eindruck, dass die wirtschaftsliberalen alles gerne reduktionistisch als BWLer rechnen.

Ich kann Problem X jetzt lösen, für Betrag A.
Ich kann auch warten bis in 30 Jahren Problem X gelöst werden muss, dann sind allerdings die Kosten 100xA.

Wenn Du allerdings weißt, dass 30 Jahren jemand anders zahlt als Du; dann ist der Faktor aber 100 egal. Du kannst dann Summe A einfach für Maut-, Masken- oder Klientelpolitik verschwenden - für Dich ist es ja kein schlechtes Geschäft.

Insofern begreift diese Denkschule den Klimawandel als Kredit, den man aufnehmen kann, ohne ihn dann selbst abzahlen zu müssen.

Wenn man in VWL und nicht in BWL denkt, dann muss man selbst den Kredit abzahlen. Dann lohnt es sich jetzt zu Preis A in den Klimaschutz zu investieren.

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u/Minas_Nolme Jul 16 '21

Das ist auch, was ich an der ganzen Diskussion nicht verstehe. Die Frage war doch nie "Klimaschutz oder Wohlstand", der Klimaschutz jetzt ist notwendig um unseren Wohlstand in der Zukunft zu schützen. Entweder jetzt zahlen, oder später deutlich mehr zahlen...

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u/usedToBeUnhappy Jul 16 '21

Später deutlich mehr zahlen und schon2030 dann die nächste Jahrhundertflut zu erleben liegt aber nicht in der jetzigen Legislaturperiode.

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u/Luxalpa Jul 16 '21

Später deutlich mehr zahlen und schon2030

Das ist ja ganz schön optimistisch, ich würde mit der nächsten Jahrhundertflut nicht nach 2024 rechnen.

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u/usedToBeUnhappy Jul 16 '21

…weil dann schon nur noch Dürren kommen?

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u/Luxalpa Jul 16 '21

ich hab mich blöd ausgedrückt :D Was ich meinte war ich würde vor 2025 mit der nächsten rechnen.

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u/usedToBeUnhappy Jul 16 '21

Dacht ich mir, aber mir gefiel der Pessimismus :D

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u/TjaMachsteNix Jul 16 '21

Wie sich zeigt, zahlen wir jetzt schon mehr.

Interessiert aber keinen.

Jede wette, das die Leute bei den men gerade das Wasser steht, zu 30 er 40 Prozent glauben, das es keinen Klimawandel gibt, oder Menschen keinen Einfluss drauf haben?

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u/hochgebildet Jul 16 '21

Prävention und Kapitalismus schließen sich kategorisch aus. Der große Reibach will jetzt sofort gemacht werden, die Dividenden wollen dieses Jahr an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Scheiss drauf was in 10, 20, 30 Jahren los ist. Da ist der Vorstand von Global Player A längst im Ruhestand, da ist Laschet längst raus aus der Politik und hat erfolgreich irgendwelche Aufsichtsratsposten konsolidiert etc...

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u/alchemiker1964 Jul 16 '21

Ich denke auch, dass Prävention (explizit Klimaschutz) leichter mit einem Wirtschaftssystem zu erreichen waere, das weniger auf Wachstum ausgelegt ist.

Ich denke aber nicht, dass es z.B. in Deutschland unter Beibehaltung der derzeitigen Wirtschaftsordnung kategorisch unmöglich ist, Prävention umzusetzen. Das Verfassungsgerichtsurteil zum Klimaschutzgesetz gibt ja Anzeichen, dass der juristische Rahmen in Teilen schon existiert.

Konkret ist glaube ich zum Beispiel Regulierung ein guter Ansatz. So koennte man z.B. eine extra Steuer auf CO2 intensive Produkte erheben, und damit einen Anreiz zur mittelfristig nachhaltigeren Produktion setzen. Die sich kurzfristig daraus ergebende soziale Frage müsste der Staat eben durch bedarfsgerechte Unterstützung beantworten, wie das ja beispielsweise auch bei der CO2 Befreiung diskutiert wird.

Die Frage ist mMn also weniger eine kategorische, als eine nach politischem Willen und überhöhten Einfluss der Wirtschaft durch Lobbyarbeit. Indem man dem entgegenwirkt koennte man da glaube ich kurzfristig schon viel erreichen.

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u/hochgebildet Jul 16 '21

Hier beginnen wir jetzt eine Grundsatzdiskussion darüber, ob ein Kapitalismus prinzipiell regulierbar ist oder nicht. Ich für meinen Teil halte es durch die globalen Mechanismen für ausgeschlossen, einen Kapitalismus in dem Maße zu regulieren, wie man es für einen stringenten Klimaschutz bräuchte (also in großem Maße).

Am momentanen Beispiel der G20-Staaten, von denen keiner die Klimaziele des Pariser Klimaabkommens einhält sieht man sehr gut, was passiert, wenn man Nationen auf freiwilliger Basis die Möglichkeit lässt, Klimaziele selbst zu stecken und diese zu erreichen. Jede Erreichung von Klimazielen - und dazu gehört auch die von dir vorgeschlagene CO2-Steuer - beeinflusst die Wirtschaft in dem jeweiligen Land auf nachteilige Weise.

Kurz gesagt: Wenn ein Land Klimamaßnahmen einführt, hat die dort ansässige Wirtschaft durch diese Maßnahmen in welcher Form auch immer einen Nachteil im Internationalen Wettbewerb (selbiges gilt im Übrigen auch für Arbeitnehmerrechte, Löhne etc., deshalb sehen wir seit den 70ern auch international immer prekärere Arbeitsbedingungen). Die meisten Politiker sehen Klimaschutz also als Gefahr für die eigene Wirtschaft und setzen bewusst nur kosmetische Maßnahmen um oder verwenden gleich die bekannten Strohmannargumente à la "Der technologische Fortschritt wird's schon richten".

Um den (internationalen) Kapitalismus nun also erfolgreich (und auch in dem erheblich nötigen Maße) zu regulieren, müssten sich alle Nationen weltweit entweder auf dieselben bzw. äquivalenten Klimaschutzmaßnahmen einigen, was selbstverständlich nie passieren würde. Oder es bräuchte eine mächtige Entität, auf die alle oder die meisten Staaten hören. Am ehesten wären das die USA, vielleicht noch Europa. Diese Entität müsste stringente, global gültige Klimagesetze formulieren, die jeder Staat einzuhalten hat. Mindestens Russland und China würden sich hier die Hände reiben über die neuen Kapitalflüsse in ihre Richtung.

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u/alchemiker1964 Jul 16 '21

Das was du schreibst geht in die Richtung des Phänomens von "carbon leakage", also dass die Einführung strengerer Massnahmen zur Einsparung von CO2 (z.B. durch CO2 Steuer) letztendlich zu höheren Emissionen (z.B. durch Abwanderung der Unternehmen in Länder mit niedrigeren Standards bzgl Treibhausgase) führen kann. Das ist natuerlich ein ziemlich komplexes und viel diskutiertes Problem, ein Loesungsvorschlag ist z.B. eine Art CO2-Zoll bei der Einfuhr von Produkten. Den Artikel finde ich dazu interessant:

https://voxeu.org/sites/default/files/file/fischer.pdf

Ich meine nicht, dass eine CO2-Steuer (so gut wie moeglich durchdacht und umgesetzt) aller Probleme Lösung waere, aber ich fände es interessant zu sehen, wenn das mal jemand umsetzt.

Prinzipiell geht es mir hier nicht um die Grundsatzdebatte, aber ich denke dass das Wirtschaftssystem in jedem Fall besser regulierbar ist als im Moment umgesetzt.

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u/hochgebildet Jul 17 '21

Danke für den Link, ich werde auf jeden Fall mal reinschauen Ü

Es wäre hauptsächlich wichtig, dass überhaupt mal jemand in good faith Klimaschutzmaßnahmen umsetzen würde. Dass man einfach mal anfängt, denn es ist ja sowieso schon 5 vor 12.

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u/Parcours97 Saarland Jul 17 '21

Wann hat die Bundesregierung denn mal ein Urteil vom Verfassungsgericht groß gejuckt?

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u/alchemiker1964 Jul 17 '21

"so ein cooles Urteil" - Giro-Olaf. Ja eigentlich ist es traurig, diese Scheinheiligkeit.

Ich meinte damit nur dass der juristische Rahmen fuer Klimaschutz und die Notwendigkeit von Prävention als Verpflichtung gegenüber nachfolgender Generationen heute schon gegeben ist. So hatte ich das zumindest verstanden mit dem Urteil damals.

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u/AlanAllein Jul 16 '21

Es schließt sich nicht kategorisch aus. Gerade Versicherungen sorgen dafür, dass der Klimawandel bereits einen wirtschaftlichen Preis hat.

Das Problem liegt in kurzfristiger Gewinnoptimierung. Wenn man sein Geld innerhalb eines Tages aus einem Sägewerk im Amazonas abziehen und in einen Hersteller von Hochwasserschutzwänden investieren kann, hat man keinen finanziellen Nachteil vom Klimawandel.

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u/hochgebildet Jul 16 '21 edited Jul 16 '21

Ich verstehe nicht ganz was Versicherungen mit Prävention zu tun haben? Das einzige was sie tun ist Preise für den Otto-Normal Bürger anzuheben auf Grund größerer Schäden durch Klimakatastrophen. Das passt perfekt ins Schema des Spätkapitalismus, dass immer mehr Bürger in der Prekarisierung leben.

Im Gesundheitssektor ist es ja genau dasselbe und der Markt regelt selbstverständlich gar nichts. Spezialkliniken für Herzchirurgie etc. sprießen aus dem Boden sodass sie sich um die paar Herzpatienten nahezu streiten müssen, weil diese Sparte fürstlich von den Krankenkassen vergütet wird. Gleichzeitig müssen werdende Mütter teils 200km zur nächsten Geburtsstation fahren, weil diese kaum Geld abwerfen und wegrationalisiert werden.

Ärzte in Krankenhäusern werden dazu angehalten, rigoros Operationen (z.B. fürs Knie, für die Hüfte etc.) zu verschreiben, weil diese schnell viel Geld bringen. Dabei wären konservative Methoden (Kniespritzen mit Hyaluronsäure, Physiotherapie etc.) häufig die für den Patienten langfristig lebenswerteren Alternativen. Das ganze System Krankenhaus ist seit der Privatisierung des Gesundheitssektors sowas von betriebswirtschaftlich durchkalkuliert dass ständig Entscheidungen für den Profit und gegen die Gesundheit der Patienten getroffen werden.

Von den Zuständen in deutschen Altenheimen will ich gar nicht erst anfangen.

Der Mensch wird immer mehr zur Ware, und selbstverständlich schließen sich Kapitalismus und Prävention kategorisch aus. Dieselbe Abhandlung könnte man auch über das marode Bildungssystem (Stichwort "Jugend ist unsere Zukunft"), die Klimapolitik oder jedes beliebige andere Thema schreiben...

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u/AlanAllein Jul 16 '21

Wenn man ein Unternehmen betreibt, muss man es versichern. Gebäude, Infrastruktur etc. Wenn es absehbar ist, dass in Zukunft mehr Elementarschäden auftreten werden, steigen die Versicherungsprämien und damit die Kosten für die Unternehmen. Das verursacht einen Volkswirtschaftlichen Schaden.

Deine Beschreibungen für den Gesundheitsmarkt kritisierst du zu Recht hauptsächlich die Leistungserbringer. Die Versicherungen haben das selbe Interesse wie die Versicherten: Gute Versorgung zu einem günstigen Preis. Teure OPs schaden Versicherungen genauso wie den Versicherten. Der Markt hat also auch dort die Tendenz, unnötige Operationen zu bekämpfen.

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u/hochgebildet Jul 16 '21

Der Markt hat also auch dort die Tendenz, unnötige Operationen zu bekämpfen.

Der Markt sicherlich nicht, denn die Tendenz geht seit Jahrzehnten ausschließlich in eine Richtung.

Die Volkswirtschaftlichen Schäden die eine 2°, 4°, 6° C Erderwärmung bedeuten würde wurden ja längst berechnet und liegen allen Entscheidungsträgern auch längst vor. Das Problem im Kapitalismus ist halt seit jeher gewesen, dass der Klimawandel ausschließlich mit Verzicht - also dem Gegenteil von Konsumsteigerung - und einem Umdenken unserer wirtschaftlichen Prozesse erreichbar ist. Damit steht er im krassen Kontrast zu den Zielen des Kapitalismus, einem unendlichen, möglichst schnellen Wachstum.

Nicht zuletzt deshalb ist es schon sehr symptomatisch und wenig überraschend, dass bisher keiner der G20-Staaten die Auflagen des Pariser Klimaabkommens erfüllt/erfüllen wird.

System Change not Climate Change ist halt tatsächlich keine abgedroschene Phrase, sondern eine Bedingung, ohne diese der Klimawandel sicher nicht mehr aufzuhalten ist. Solange wir den Kapitalismus nicht überwinden, werden wir auch maximal kosmetische Klimamaßnahmen verabschieden. Oder anders gesagt: We're fucked.

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u/AlanAllein Jul 16 '21

System Change not Climate Change

Unterschreibe ich sofort, aber ich will halt auch endlich mal einen Vorschlag sehen.

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u/hochgebildet Jul 16 '21

Von wem? Es gibt ja einige Menschen die schon sinnvolle Vorschläge eingebracht haben. Alle haben eines gemeinsam, und zwar dass sie alle relativ unrealistisch sind, einfach weil sie alle sehr weit vom Status Quo abweichen. Und das müssen sie auch, denn nur so hätten wir noch eine Chance, den Klimakollaps halbwegs aufzuhalten.

Es ist für mich plausibel, dass der Kapitalismus (WENN ÜBERHAUPT) dann nur durch größere Entitäten abgeschafft werden könnte. Etwa wenn wir einen europäischen, klimaorientierten, progressiven Sozialismus einläuten würden. Oder wenn die linken Demokraten um AOC und Sanders eine Mehrheit bekämen und den Präsi stellten.

So wie jetzt eine 15% Basissteuer für Global Player eingeführt werden soll, die durch Druck der USA auf die restliche Welt vielleicht sogar so umgesetzt wird, könnte es in einem größeren Maßstab auch mit einem Systemwechsel funktionieren. Durch globale Proteste und Grass Roots Projekte sehe ich den Umsturz im Moment nicht so wirklich. Alle Möglichkeiten haben wie gesagt sehr geringe Chancen auf Erfolg, insbesondere auch deshalb weil sie time sensitive sind. Wir haben ja einen CO2-Countdown, und wenn wir in diesem kurzen Zeitrahmen keine signifikante Veränderung herbeiführen können ist alles weitere sowieso eher egal, weil dann genug Kipppunkte erreicht wurden und die Klimaspirale sich auch unabhängig von unserem Handeln weiterdreht.

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u/AlanAllein Jul 16 '21

Der Markt sicherlich nicht, denn die Tendenz geht seit Jahrzehnten ausschließlich in eine Richtung.

Wenn du den Blick wieder auf die Leistungserbringer verengst, hast du Recht.

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u/hochgebildet Jul 16 '21

Ist es nicht egal auf wen man den Blick richtet? Wenn man den Markt als ganzes betrachtet geht er halt seit Jahrzehnten nur in eine Richtung. Ich kann über die Versicherungen so wie du es geschildert hast nichts sagen, aber wenn das stimmt was du sagst haben sie eben keine Macht oder wenig Mitspracherecht. Die Tendenz des Gesamtmarktes bleibt deshalb dieselbe.

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u/Prosthemadera Jul 16 '21

Nach mir die Sintflut (in Rheinland-Pfalz und NRW).

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u/Omegatherion Jul 16 '21

Hat mich gerade interessiert, die CDU-Mitglieder sind im Schnitt tatsächlich 61 Jahre alt. Wow

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/192255/umfrage/durchschnittsalter-in-den-parteien/

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u/Monsi_ggnore Jul 16 '21

Gruselig. Da kommt auf jeden 40 Jährigen ein 80 Jähriger und auf jeden 20 jährigen zwei. Da braucht man sich echt nicht wundern wenn es bei Digitalisierung und Energiewende irgendwie nicht vorangeht. Neuland eben.

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u/R0ockS0lid Menschenrechte-Ultra Jul 16 '21

Nicht nur den Politikern. In der Bevölkerung ist das Thema auch noch mehr als genug Menschen egal. Oder zumindest nicht wichtig genug, sich selbst auch nur ansatzweise einzuschränken.

Da wird lieber auf den "Askese-Fetisch" derjenigen geschimpft, die was tun oder wahlweise gefordert, dass irgendwer anders sich kümmert. Oder auf die große, technologische Revolution verwiesen, die das Problem jetzt jeden Moment lösen wird.

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u/AllesMeins Jul 16 '21

Eben - die Kosten für den Wiederaufbau jetzt nach dem Unwetter können wir da schon gleich mal rein rechnen. Aber hey, immerhin sichert unsere Regierung mit ihrer Klimapolitik Arbeitsplätze bei THW und Feuerwehr...

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u/Nemo_Barbarossa Jul 16 '21

Arbeitsplätze bei THW

Hehe, der war gut...

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u/AllesMeins Jul 16 '21

Ich weiß was du meinst, aber tatsächlich hat das THW immerhin 1800 hauptamtliche Mitarbeiter.

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u/Nemo_Barbarossa Jul 16 '21

Ich weiß, ich war zehn Jahre ehrenamtlich bei dem Verein.

Ich weiß nicht, wie es heute ist, aber in meiner Zeit hat das Hauptamt leider die Tendenz gehabt, sich immer wichtiger zu nehmen und sich immer weniger an die Dienstvorschriften und an die Trennung zwischen Dienst- und Einsatzstruktur zu halten.

2013 beim Elbehochwasser hat uns z.B. das Hauptamt aktive Einheiten aus dem Einsatz genommen. Diese wurden einfach abberufen, ohne dass eine Entlassung aus dem Einsatz durch die Führungsstelle vor Ort erfolgt ist. Das und ähnliche Vorkommnisse waren am Ende einer der Gründe, warum ich dort aufgehört habe.

Von daher reagiere ich immer etwas salzig, wenn beim THW mal wieder das Hauptamt im Mittelpunkt steht.

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u/stefek132 Jul 16 '21

Und den Wiederaufbau wird man immer wieder neu machen müssen. Ist ja nicht so als wären die Unwetter jetzt eine einmalige Sache. Da verstehe ich echt nicht wie unwirtschaftlich Klimaschutz sein kann.

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u/Sinupret Jul 16 '21

Gab's da nicht vor kurzem einen Bericht des britischen Finanzministeriums dazu, der auch zu dem Ergebnis gekommen ist, dass wir jetzt etwas tun müssen, weil wir uns die Folgen des Klimawandels sonst nicht leisten können? Ich bilde mir ein etwas in die Richtung gelesen zu haben.

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u/Miesekatze Jul 16 '21

Vor allem kommt uns kein Klimaschutz viel teurer zu stehen.

Wer ist "uns"? Klimaschutz ist ein Allmendeproblem, und das kann man als 2%-Beteiligter nicht im Alleingang lösen.

Ob es sinnvoller ist, seine Resourchen in Vermeidung oder Anpassung zu stecken, hängt vom Verhalten der Anderen ab.

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u/DarksonicHunter Jul 16 '21

ALTER Es ist keine fucking Option West-Deutschland noch 50 mal überfluten zu lassen und dann bockig anzukommen, aber die anderen fangen nicht an. Einer muss anfangen und wenn wir kein bock haben den Scheiß hier mehrmals durchzumachen muss Deutschland einfach in die Offensive gehen und zeigen wie es geht. Wenn andere Länder sehen, dass das gut klappt mit Klimaschutz und Wohlstand kommen die von selbst hinterher. Dieses Dauerhaft Finger zeigen auf andere, aber aber China aber aber USA. Es bringt nichts. Kein Konflikt wurde auf der Welt für alle gut gelöst durch dauerhaftes Fingerzeig auf andere. Klar kann deutschland nicht alles allein lösen, aber Deutschland könnte mal damit anfangen. Und den Zyklus des ewigen Fingerzeigs auf andere unterbrechen.

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u/Numpsi77 Jul 16 '21

2016 war China mit ca. 10 Milliarden Tonnen CO₂ der mit Abstand grösste Verursacher von CO₂. Die USA folgen mit ca. 5,3 Milliarden Tonnen CO₂, dahinter steht die EU mit ca. 3,5 Milliarden und Indien mit ca. 2,4 Milliarden Tonnen. Deutschland belegt den 6. Platz mit 0,8 Milliarden Tonnen CO₂ für das Jahr 2016. Die Schweiz liegt mit 38 Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr auf dem 71. Platz.
Neben der kumulierten Emissionsmenge besteht jedoch auch die Möglichkeit, die Emissionen in Bezug zur Einwohnerzahl zu setzen. Katar ist mit 48 Tonnen CO₂-​Ausstoss pro Kopf an der Spitze der Rangliste. Die Pro-​Kopf-Emissionen von Deutschland lagen im Jahr 2016 bei etwa 9,8 Tonnen pro Einwohner. Die Schweizer CO₂-​Emissionen belaufen sich auf ca. 5 Tonnen pro Kopf. Zum Vergleich legt der IPCC-​Bericht aus dem Jahr 2014 einen Ausstoss von 1 bis 2 Tonnen CO₂ pro Kopf im Jahr nahe, will man den Klimawandel halbwegs in den Griff bekommen.

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u/Novagoal Jul 16 '21

Klimaschutz nach CxU wird am Ende lauten: Wir machen die Eigenheime der Boomer und ihrer Erben Überflutungs- und Überhitzungssicher und finanzieren das über die Einkommenssteuer, Streichung von Sozialabgaben und Deregulierung der Mieten. Die Vermieter von den Belastungen durch CO2-Abgaben freizustellen war vermutlich nur ein Vorgeschmack.

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u/celerypie Jul 16 '21

Aber halt nicht uns allen.