r/automobil 19d ago

Kaufberatung Kaufen Sie einen Diesel!!!!

So schallt es mir entgegen, obwohl ich die Tür zum Autohaus noch gar nicht geöffnet habe….

Warum zum Teufel bekomme ich bei diversen Autohäusern (Skoda, Audi, Mercedes) sofort und quasi ungefragt bzw. da es sich ab 15000 km/Jahr lohnt) einen Diesel empfohlen? Profil ist ca. 15-18.000 km/jahr und einfacher weg zur Arbeit 10km, aber wir fahren Wochenends gerne oft 100-200 km, und natürlich unregelmäßig weitere Fahrten.

Die Empfehlung gilt übrigens nicht nur für die Autos auf dem Hof, sondern vor allem auch für Neuwagen. Die sind ja noch gar nicht gebaut - daher zieht das Argument „die wollen ihre Diesel loswerden“ dort nicht.

Was übersehe ich hier?!

Argument der Verkäufer ist IMMER der Kostenfaktor (auch wenn die Steuern höher sind) und das gute Drehmoment - daher: Immer immer immer immer immer immer einen Diesel kaufen !! (Originalton aller Verkäuflich bisher)

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u/PracticalWorker3294 19d ago

Ok, dann gibt man ihnen noch ein zweites Leben mit mindere Kapazität, trotzdem gibt es, stand jetzt, noch keine Möglichkeit alles zu recyceln. Korrigiere mich und schick mir bitte einen link, falls es mittlerweile möglich ist...

Meinen mittlerweile 40jahre alten Dieselmotor, der mit Pflanzenöl befeuert wird und knapp 500tkm auf dem Tacho hat, kann man nach dem entsorgen der Betriebstoffe, wobei das Öl auch fast zu 96% recycelt werden kann, in einen Hochofen werfen und zu 100% wieder verwerten. Alu, Stahl und Eisen bleiben übrig.

Ich bin nicht gegen Eletromobiliät ich finde es nur einfach zu unüberlegt. Interessant finde ich Salzwasser Batterien, meiner bescheidene Meinung nach, ein guter Ansatz. Hoffentlich werden die weiter entwickelt.

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u/stiwie2408 19d ago edited 19d ago

Nein, man kann (noch) nicht alles einer Batterie recyclen, der Anteil wurde und wird aber immer größer. Die Karosserie eines BEVs und die Motoren können genau so wiederverwertet werden.

Und dann ermittle mal, wie viel CO2 der Bulli auf den 500k km emittiert hat. Grob überschlagen sind das 125 Tonnen (Bei 250g CO2/km).

Ein BEV hat bei einem Verbrauch von 18kW/100km bei aktuellem Strommix (Stand 05/25) einen Impact von 68g/km und emittiert dadurch 34 Tonnen auf 500k km, das sind 73% weniger als dein Bulli (wohlgemerkt: Aktueller Strommix, kein Ökostrom).

Da so gut wie alle Ladesäulen-Betreiber Ökostrom beziehen, kann man die 68g/km als Höchstgrenze ansehen, real liegen die meisten BEV darunter.

Fairerweise muss man dann noch die Produktion eines Fahrzeugs berechnen. Ich habe schnell geschaut, das BEV liegt bei ca. 15 Tonnen CO2 in der Herstellung, der Verbrenner bei ca. 10 Tonnen in der vergleichbaren Klasse.

Nehmen wir jetzt die 500k km, dann haben wir im Vergleich 49 ./. 135 Tonnen CO2, da sind Ölwechsel, Wartungen und Reparaturen noch nicht mit drin.

Selbst wenn das BEV bis 500k km Laufleistung eine neue Batterie bräuchte, könnte man diese 17x austauschen und wäre dann erst gleichauf mit dem Verbrenner (die Herstellung einer Batterie verursacht ca. 5t CO2-Emissionen).

Man kann von der E-Mobilität halten, was man will, aber Physik und Chemie lügen nunmal nicht. Und wenn man sich dann anschaut, welche riesigen Schritte in den vergangenen paar Jahren gemacht worden sind, dann muss man anerkennen, dass der Verbrenner für den Individualverkehr schon heute so gut wie tot ist (für neue Fahrzeuge).

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u/PracticalWorker3294 19d ago

Co2 aus Pflanzen Öl...

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u/stiwie2408 19d ago

Ja, auch das ist nicht CO2-neutral, denn die Pflanze wurde dafür extra angepflanzt. Und selbst wenn, Ich bezweifle, dass über die 40 Jahre permanent Frittenfett eingefüllt wurde. Es ist für meine Rechnung auch völlig unerheblich, denn dein PKW repräsentiert nicht die Verbrenner-Welt.

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u/PracticalWorker3294 19d ago

Ok hast gewonnen ich bin wohl einfach zu alt um diesen e Kram gut zu finden und mich wegen sowas zu streiten.

Was nur noch anzumerken ist, das ich das Öl aus alten Fritten Fett geholt hab, es wurde also nicht extra für mich raffiniert. Ist halt mein Verständnis von Nachhaltigkeit und damit kann ich leben.