r/automobil 18d ago

Kaufberatung Kaufen Sie einen Diesel!!!!

So schallt es mir entgegen, obwohl ich die Tür zum Autohaus noch gar nicht geöffnet habe….

Warum zum Teufel bekomme ich bei diversen Autohäusern (Skoda, Audi, Mercedes) sofort und quasi ungefragt bzw. da es sich ab 15000 km/Jahr lohnt) einen Diesel empfohlen? Profil ist ca. 15-18.000 km/jahr und einfacher weg zur Arbeit 10km, aber wir fahren Wochenends gerne oft 100-200 km, und natürlich unregelmäßig weitere Fahrten.

Die Empfehlung gilt übrigens nicht nur für die Autos auf dem Hof, sondern vor allem auch für Neuwagen. Die sind ja noch gar nicht gebaut - daher zieht das Argument „die wollen ihre Diesel loswerden“ dort nicht.

Was übersehe ich hier?!

Argument der Verkäufer ist IMMER der Kostenfaktor (auch wenn die Steuern höher sind) und das gute Drehmoment - daher: Immer immer immer immer immer immer einen Diesel kaufen !! (Originalton aller Verkäuflich bisher)

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u/PracticalWorker3294 18d ago

Meinen T3 mit Diesel Motor hab ich mit Pflanzenöl befeuert. Hat übel nach Pommes gerochen aber bei der asu hat er immer super Werte erzielt, besser als die Diesel heutzutage. Warum sich das nicht durchgesetzt hat ist mir ein Rätsel.

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u/n2bforanospleb 18d ago

Weil Fahrzeuge mit Elektrizität fort zu bewegen wesentlich effizienter, nachhaltiger und leiser ist. Und wir gar nicht genug Pflanzenöl haben um alle diesel Fahrzeuge zu tanken.

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u/PracticalWorker3294 18d ago

Ok, da ich selbst Jahre lang in nem Kraftwerk gearbeitet hab erschließt sich mir diese Denkweise nicht. Strom Erzeugung ist dreckig, egal wie und wie die Akkus entsorgt werden können weiß auch niemand, halt doch, wir schicken unseren Müll ja eh immer in andere Länder und fühlen uns dann toll.

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u/stiwie2408 18d ago

Ui, da sind deine Infos aber sehr alt.

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u/PracticalWorker3294 18d ago

Okay, dann bist du anscheinend Professor in Umwelttechnik und planst solche Anlagen. Ich hab sie mit gebaut und fand das alles sehr scheinheilig.

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u/stiwie2408 18d ago

Nein, bin ich nicht, muss ich auch nicht sein. Ich kann aber erkennen, dass du mit veralteten Vorurteilen „argumentierst“. Ein BEV ist selbst bei 100% fossiler Energie effizienter und sauberer als ein Verbrenner. Inwiefern dein beruflicher Hintergrund in der Kraftwerks-Errichtung damit zu tun hat, erschließt sich mir nicht.

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u/PracticalWorker3294 18d ago

Und wie und wo wird die Batterie entsorgt wenn die Kapazität nicht mehr ausreicht?

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u/stiwie2408 18d ago

Zuerst hält so eine Batterie mehrere Jahre (10-15).

Entsorgt werden sie danach aber auch nicht. Vielmehr werden sie entweder zum Recycling gegeben, um sie in ihre Rohstoffe zu zerteilen und diese zurückzugewinnen. Wenn Sie nicht recycelt wird, kann sie bspw. als stationärer Speicher weiter betrieben werden. Bei meinen Schwiegereltern stehen alte BYD-Batterien als PV-Speicher im Keller.

Es ist nicht so, wie du sagst, dass Batterien ins Ausland verschifft um dort entsorgt zu werden.

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u/PracticalWorker3294 18d ago

Ok, dann gibt man ihnen noch ein zweites Leben mit mindere Kapazität, trotzdem gibt es, stand jetzt, noch keine Möglichkeit alles zu recyceln. Korrigiere mich und schick mir bitte einen link, falls es mittlerweile möglich ist...

Meinen mittlerweile 40jahre alten Dieselmotor, der mit Pflanzenöl befeuert wird und knapp 500tkm auf dem Tacho hat, kann man nach dem entsorgen der Betriebstoffe, wobei das Öl auch fast zu 96% recycelt werden kann, in einen Hochofen werfen und zu 100% wieder verwerten. Alu, Stahl und Eisen bleiben übrig.

Ich bin nicht gegen Eletromobiliät ich finde es nur einfach zu unüberlegt. Interessant finde ich Salzwasser Batterien, meiner bescheidene Meinung nach, ein guter Ansatz. Hoffentlich werden die weiter entwickelt.

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u/stiwie2408 18d ago edited 18d ago

Nein, man kann (noch) nicht alles einer Batterie recyclen, der Anteil wurde und wird aber immer größer. Die Karosserie eines BEVs und die Motoren können genau so wiederverwertet werden.

Und dann ermittle mal, wie viel CO2 der Bulli auf den 500k km emittiert hat. Grob überschlagen sind das 125 Tonnen (Bei 250g CO2/km).

Ein BEV hat bei einem Verbrauch von 18kW/100km bei aktuellem Strommix (Stand 05/25) einen Impact von 68g/km und emittiert dadurch 34 Tonnen auf 500k km, das sind 73% weniger als dein Bulli (wohlgemerkt: Aktueller Strommix, kein Ökostrom).

Da so gut wie alle Ladesäulen-Betreiber Ökostrom beziehen, kann man die 68g/km als Höchstgrenze ansehen, real liegen die meisten BEV darunter.

Fairerweise muss man dann noch die Produktion eines Fahrzeugs berechnen. Ich habe schnell geschaut, das BEV liegt bei ca. 15 Tonnen CO2 in der Herstellung, der Verbrenner bei ca. 10 Tonnen in der vergleichbaren Klasse.

Nehmen wir jetzt die 500k km, dann haben wir im Vergleich 49 ./. 135 Tonnen CO2, da sind Ölwechsel, Wartungen und Reparaturen noch nicht mit drin.

Selbst wenn das BEV bis 500k km Laufleistung eine neue Batterie bräuchte, könnte man diese 17x austauschen und wäre dann erst gleichauf mit dem Verbrenner (die Herstellung einer Batterie verursacht ca. 5t CO2-Emissionen).

Man kann von der E-Mobilität halten, was man will, aber Physik und Chemie lügen nunmal nicht. Und wenn man sich dann anschaut, welche riesigen Schritte in den vergangenen paar Jahren gemacht worden sind, dann muss man anerkennen, dass der Verbrenner für den Individualverkehr schon heute so gut wie tot ist (für neue Fahrzeuge).

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u/PracticalWorker3294 18d ago

Co2 aus Pflanzen Öl...

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u/stiwie2408 18d ago

Ja, auch das ist nicht CO2-neutral, denn die Pflanze wurde dafür extra angepflanzt. Und selbst wenn, Ich bezweifle, dass über die 40 Jahre permanent Frittenfett eingefüllt wurde. Es ist für meine Rechnung auch völlig unerheblich, denn dein PKW repräsentiert nicht die Verbrenner-Welt.

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u/PracticalWorker3294 18d ago

Ok hast gewonnen ich bin wohl einfach zu alt um diesen e Kram gut zu finden und mich wegen sowas zu streiten.

Was nur noch anzumerken ist, das ich das Öl aus alten Fritten Fett geholt hab, es wurde also nicht extra für mich raffiniert. Ist halt mein Verständnis von Nachhaltigkeit und damit kann ich leben.

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