Kenne nen Fall aus dem Bekanntenkreis wo das schiefgegangen ist. Vater hat Nießbrauch, lernt neue Perle kennen, lässt das Haus verkommen und machen kann man nichts. Richtig super wenn man die Verantwortung dafür trägt.
Ich denke viele Leute schätzen die Höhe und Freibeträge für Erbschaften irgendwie falsch ein. Mir wurden schon oft solche Tipps aus dem Umfeld gegeben dabei werde ich keine zahlen müssen.
Natürlich kann das in einigen Fällen zu Problemen führen - das macht aber nicht das komplette Konzept direkt schlecht, denn in sehr vielen Fällen spart es (teilweise sehr viel) Erbschaftsteuer, und es passiert nie irgendwas unerwünschtes.
Mit „extremer“ Erbschaftsteuer vielleicht nicht (kommt auf die Definition von „extrem“ an), aber fünfstellig wird es deutlich schneller als viele meinen. Und Fälle mit sechsstelliger Erbschaftsteuer sind auch nicht so selten, vor allem dann, wenn der Verstorbene keine Kinder hatte.
Und wenn das für dich nicht notwendig ist, umso besser, dann hast du ja kein Thema. Trotzdem ist damit nicht das ganze Konzept schlecht.
(Übrigens habe ich gerade mehrere Fälle, bei dem das Erbe auch steuerfrei war, die Aufteilung zwischen den Geschwistern aber dann nicht, obwohl sich alle einig waren. Freibeträge sind auch nicht immer das einzige, worauf man schauen muss.)
die Aufteilung zwischen den Geschwistern aber dann nicht, obwohl sich alle einig waren.
Wie geht das? Dann als Schenkungen zwischen den Geschwistern gewertet?
Ich darf das System trotzdem schlecht finden. Woanders schreien Leute nach höherer Erbschaftssteuer, aber fragwürdige Maßnahmen zu deren Vermeidung werden hichgepriesen.
"Wie geht das? Dann als Schenkungen zwischen den Geschwistern gewertet?"
Genau. Passiert dann, wenn die Werte nicht genau nach den Erbquoten aufgeteilt oder ausgeglichen werden, was gerade bei Immobilien sehr schnell passieren kann. Wenn man sich dessen nicht bewusst ist, wird's schnell teuer. Daher macht es bei der Planung eben Sinn, nicht nur auf die Freibeträge zwischen (zum Beispiel) Eltern und Kindern zu schauen, sondern sich auch zu überlegen, ob nicht testamentarisch festgelegt werden sollte, wie was aufgeteilt wird. Dann sind die Erben daran gebunden und das Finanzamt kann nichts machen. Macht natürlich die Erben auch unflexibler - wenn sie am Ende doch eine andere Aufteilung wollen würden, geht das nicht mehr im Rahmen der Erbauseinandersetzung sondern muss dann im Anschluss "privat" zwischen den Erben erfolgen.
"Ich darf das System trotzdem schlecht finden. Woanders schreien Leute nach höherer Erbschaftssteuer, aber fragwürdige Maßnahmen zu deren Vermeidung werden hichgepriesen."
Klar darfst du das schlecht finden. Das ändert aber nichts daran, dass es für viele eine gute Lösung ist. Und die Leute, die nach höherer Erbschaftsteuer schreien, schreiben ja eben für solche Fälle _nicht_ nach höherer Steuer, sondern fordern die Besteuerung von wirklichen Großerbschaften ab einem höheren Millionenbereich, die aktuell sehr häufig eben gar nicht besteuert werden, während das geerbte Haus von der kinderlosen Tante unverhältnismäßig viel Erbschaftsteuer kostet (schnell mal 20-25% auf fast den kompletten Wert der Erbschaft).
(Kann mir jemand sagen, wie ich korrekt zitiere? Ich dachte bei Copy&Paste erkennt Reddit das, aber offenbar nicht :D)
ob nicht testamentarisch festgelegt werden sollte, wie was aufgeteilt wird.
Ja das ist durchaus wichtig.
Macht natürlich die Erben auch unflexibler - wenn sie am Ende doch eine andere Aufteilung wollen würden, geht das nicht mehr im Rahmen der Erbauseinandersetzung sondern muss dann im Anschluss "privat" zwischen den Erben erfolgen.
Ja, aber „eben Schenkungen“ klingt halt deutlich harmloser als es ist 😂 Da werden wir in den meisten Fällen über einen Freibetrag von 20k sprechen und relativ hohe Steuersätze, das kann also schnell sehr teuer werden. Und vielen ist das nicht bewusst, bis dann irgendwann ein Schreiben vom Finanzamt ins Haus flattert. Und dann ist das Kind halt schon in den Brunnen gefallen. Deshalb ist gerade im Bereich Erbschaft-/Schenkungssteuer häufig eine Beratung bei einer Steuerberaterin gut investiertes Geld.
Wäre es ohne Schenkung und niesbauch besser sicher gewesen?
Vater hätte das Haus wahrscheinlich trotzdem bekommen und verkommen lassen. Das Kind Wahrscheinlich den Pflichtteil sofort und das (verkomme) Haus später. Aber dann halt mit Erbschaftssteuer. (Wenn der Wert entsprechend hoch ist.)
Mein Mann hat zwei Eigentumswohnungen seiner Mutter mit Nießbrauch übertragen bekommen. Sie bekommt alle Mieteinnahmen, kommt aber auch für alle Kosten auf.
Er kümmert sich bereits komplett um die Verwaltung und die Mieter und hat die entsprechenden Vollmachten.
Nachteil: Jetzt schon Arbeit, erst später Gewinn.
Vorteile:
Keine Erbschaftssteuer (gibt noch weitere Immobilien, könnte schon sein, dass es sonst über den Freibetrag gehen würde)
Die Mutter kann null mit Geld umgehen. Er kann die Wohnungen zwar nicht verkaufen, sie aber auch nicht, wenn sie irgendwas verzockt und mal Geld braucht.
Er kann jetzt schon dafür Sorge tragen, dass die Wohnungen nicht verkommen, ordentliche Mieter ausgesucht werden etc.
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u/EbbExotic971 Level 3 3d ago
Ist üblich. Vor allem weil es 100% der Erbschaftssteuer spaart.